Getriebe Sprichwörter

Sand ins Getriebe streuen

Das Sprichwort „Sand ins Getriebe streuen“ ist ein sprachliches Bild. Der Sand und das Getriebe werden figurativ verwendet.

Bedeutung:

Getriebe arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes am besten komplett reibungslos. Dann sind sie geräuscharm, abriebarm und bieten das richtige Leistungsniveau. Wirft man jemandem vor, er würde Sand ins Getriebe streuen, unterstellt man ihm die bewusste Störung einer Funktionalität, es wird ein größerer Materialaufwand und Arbeitseinsatz nötig. Die Abläufe laufen deutlich langsamer und haken. Letztendlich kommt vollständig zum Stopp. Wer Sand ins Getriebe streut, wird als Saboteur bezeichnet oder als jemand, der Sabotage vornimmt.

Herleitung:

In einem mechanischen Getriebe wie bei einem Autogetriebe, einer Fahrrad-Gangschaltung oder dem Räderwerk bei Uhren darf nichts zwischen die beweglichen Teile geraten, außer etwas Getriebeöl. Sonst reichen die Differenzen zwischen den Bauteilen nicht mehr aus, sie können blockieren und ihre Funktion einstellen. Fremdkörper wie Sand, Steine und Abriebteile führen so schnell zu höherem Verschleiß, zu stärkerer Geräuschentwicklung, zum Verklemmen und zum schnellen Verschleiß der mechanischen Elemente bis hin zur vollständigen Zerstörung des Getriebes. Ein Schaltgetriebe oder ein Automatikgetriebe im KFZ ist sehr gut abgedichtet, eine Fahrrad-Gangschaltung hingegen kaum.

 

Ein kleines Rädchen im Getriebe sein

Das Rädchen und das Getriebe sind figurative Begriffe, die hier ein sprachliches Bild bilden.

  Motorbremse oder Rollen im Leerlauf

Bedeutung:

Bezeichnet sich jemand als „kleines Rädchen im Getriebe“, stellt sich dieser als nicht selbstständig handlungsfähiger Teil eines größeren Unternehmens oder einer umfangreichen Aktion dar. Oft wird diese Redewendung als Argument beim Verweigern einer Verantwortungsübernahme angebracht, wenn bei einer Unternehmung Schwierigkeiten und Probleme auftreten oder zweifelhafte Vorkommnisse bekannt werden. So wird die eigene Möglichkeit zum Handeln als völlig unmöglich hingestellt mit der Begründung, ein reiner Befehlsempfänger gewesen zu sein.

Herleitung:

Ein Rädchen im Getriebe kann nicht selbst Kraft ausüben oder verweigern, es empfängt Bewegungsenergie von einem anderen Rad und gibt genau diese abzüglich von Reibungsverlusten ans nächste Rädchen weiter. Das Rädchen hat einen absoluten Platz im Getriebe, an dem es zwingend verweilt und an dem es zwischen andere Rädchen gespannt ist. Die Bezeichnung als kleines Rädchen im Getriebe ist der Hinweis auf starke Fremdbestimmung beim Formulieren und Erfüllen von Arbeitsaufgaben. Beim Arbeiten erfolgt kaum Mitdenken, die Motivation ist eher gering und ein Mittragen der Verantwortung ist nicht gegeben. Der Gegensatz hierzu wäre die Mitarbeit an Projekten mit vielen Mitgestaltungsmöglichkeiten, wo die Motivation der Mitarbeiter höher ist und auch deren Bereitschaft, für die selbst mitüberlegten und auf eigenem Lösungsweg erledigten Aufgaben Verantwortung zu zeigen.